Studie: Qualitätssicherung Kultureller Bildung in der (Ganztags-)Schule
Untersuchung in vier Bundesländern zeigt: Die Qualitätssicherung kultureller Bildung im Ganztag erfolgt noch nicht systematisch.
Kulturelle Bildung ist Teil des Schulalltags im Unterricht und darüber hinaus. Der Ganztagsausbau hat zusätzliche Aspekte in das kulturelle Bildungsangebot von Schulen eingebracht.
Wie gelingt kulturelle Bildung an Schulen?
Was braucht es, damit Schulen gute kulturelle Bildung gelingt? Auf dieser Leitfrage basiert die Bestandsaufnahme vorhandener Instrumente zur Qualitätssicherung kultureller Bildung in Schulen.
Die Studie gibt am Beispiel der Länder Baden-Württemberg, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen eine Übersicht über vorhandene qualitätssichernde Instrumente, Maßnahmen und Programme. Hierzu befragt sie ministerielle Fachreferent:innen der jeweiligen Länder und weitere Expert:innen aus dem Feld.
Die Bestandsaufnahme wurde von Januar 2016 bis Juni 2017 durchgeführt und konzentriert sich auf zwei Bereiche:
- Qualifizierung: Wie werden Lehrer:innen und externes Personal für kulturelle Bildung an Schulen ausgebildet? Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten stehen ihnen zur Verfügung?
- Qualitätssicherung: Welche Standards bestehen für kulturelle Bildung im Unterricht und im außerunterrichtlichen Bereich und wie sind Bildungspartnerschaften strukturell und inhaltlich geregelt? Wie wird die Qualität der kulturellen (Ganztags-)Angebote sichergestellt?
Herausforderung Personalauswahl
Die Bestandsaufnahme zeigt: Kulturelle Bildung als Querschnittsaufgabe von Schule spielt in der Lehrer:innenausbildung zum Zeitpunkt der Befragung eine eher untergeordnete Rolle. Sie stellt fest, dass kulturelle Bildung als Methode der Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht im Selbstverständnis der Lehrkräfte verbreitet ist.
Für das Personal in der außerunterrichtlichen kulturellen Bildung ist nicht geregelt, welche Qualifikationen notwendig sind. Zudem sind die Berufsbezeichnungen „Künstler:in“ oder „Kulturpädagog:in“ nicht geschützt. Dies stellt Schulen und Schulleitungen bei der Auswahl geeigneten Personals für kulturelle Ganztagsangebote vor Herausforderungen.
Maßnahmen zur Qualitätssicherung haben vor allem Empfehlungscharakter
Außerdem zeigt die Studie, dass qualitätssichernde Maßnahmen für kulturelle Bildungsangebote im Ganztag vor allem Empfehlungscharakter haben. Vorhandene Handreichungen geben Schulleitungen sowie Künstler:innen und Kulturschaffenden punktuelle Hilfestellungen, aber keine Klarheit darüber, welchen pädagogischen und künstlerischen Anspruch kulturelle Ganztagsangebote in der Schule haben sollten.
Die Studie „Qualitätssicherung Kultureller Bildung in der (Ganztags-)Schule“ wurde von 2016 bis 2017 von der Geschäftsstelle des Rates für Kulturelle Bildung e. V. auf Anregung des Expertenrates für Kulturelle Bildung durchgeführt. Sie ist Teil einer Situations- und Bedarfsanalyse zur Qualitätsentwicklung kultureller Bildung im Bereich Schule des Rates für Kulturelle Bildung e. V. und wurde durch die Stiftung Mercator gefördert.
Siehe auch: Studie „Kulturelle Bildung an Ganztagsschulen“ (2017)