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Wandertag im Weltraum

Mann vor Bildschirmen

Mal eben einen Ausflug in den Weltraum wagen – das ist es, was die Inszenierung „Wandertag im Weltraum“ des Figurentheaters Chemnitz verspricht. Gespielt wird auf der Theaterbühne, während die Zuschauer:innen digital zugeschaltet sind – aus dem Klassenzimmer oder über ihre Endgeräte zu Hause. Die beiden Darsteller:innen spielen live vor vier Kameras und werden mittels Bluescreen-Technik und mehreren Computern auf die Internationale Raumstation ISS transferiert. Diese Bestandteile zu einer funktionierenden interaktiven Inszenierung zusammenzubringen, war eine besondere Herausforderung im Probenprozess, wie Regisseur Christian Claas rückblickend zusammenfasst: „Ich habe hier das Gefühl, dass wir nicht nur virtuell in den Weltraum fliegen, sondern es tatsächlich tun. Weil wir hier seit Wochen so proben, als würden wir an einer Mondrakete bauen und jedes Teil mit einem anderen Teil zusammenarbeiten muss, damit in unserem Theaterstück die Begegnung mit unserem Publikum möglich ist.“

Fakten

Fakten zum Projekt

Projektteam

Figurentheater Chemnitz, ASA-FF e. V., begleitet im Rahmen des Programms „neue unentd_ckte narrative 2025“

Förderung

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Weltoffenes Sachsen; Kulturraum der Stadt Chemnitz; Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt Sachsen

Zielgruppe

Schüler:innen der 2. bis 5. Klassenstufe, acht bis zwölf Jahre

Kunstsparte

Theater

Projektzeitraum

Spielzeit 2020/21, 2021/22

Sonstige Veröffentlichungen
Kontakt

Ina Baldauf
Figurentheater Chemnitz
baldauf@theater-chemnitz.de

Digitale Formate wagen

Wie viele andere Kultureinrichtungen während der Pandemie tüftelte auch das Figurentheater Chemnitz an einer Möglichkeit, das Publikum trotz der Theaterschließung während des Lockdowns weiterhin zu erreichen. Der Verein ASA-FF in Chemnitz war in dem Entstehungsprozess ein starker Partner mit Expertise im Themenbereich Globales Lernen. Mit dem Online-Klassenzimmerstück „Wandertag im Weltraum“ entwickelten sie partnerschaftlich ein Angebot, das einen theatral inszenierten Ausflug ins All möglich macht. Der Zugang ist für die Zuschauer:innen niedrigschwellig und datenschutzkonform über den Browser möglich, es ist keine zusätzliche Software notwendig, um teilzuhaben.

Neues Publikum gewinnen

Die Kinder heben mit der Astronautin Dr. Radix ab und fliegen zur internationalen Raumstation ISS, 400 Kilometer über der Erde. Dort treffen sie auf den Außerirdischen L.A.I.K., der auf der Suche nach den inzwischen ausgestorbenen Mammuts ist. Gemeinsam sehen sie, wie seitdem der Mensch die Erde verändert hat: Regenwälder werden abgeholzt und gerodet, die Umweltverschmutzung nimmt zu.

Die Teilnehmer:innen schauen dank der Perspektivverschiebung durch den Außerirdischen mit einem anderen Blick auf ihre Lebenswelt. Das Besondere ist, dass diese Perspektive noch einmal erweitert wird, da das Gesehene auf der digitalen Plattform des Theaters live diskutiert wird. Aufgrund der Verortung im digitalen Raum können sich dieser Diskussionsrunde Kinder aus ganz Deutschland zuschalten, anders als bei herkömmlichen Inszenierungen, die vorwiegend regionales Publikum erreichen. Die Theaterschließung und der hybride Unterricht wurden hier als Chance genutzt, die Zielgruppe des Theaters zu vergrößern, ein überregionales Publikum anzusprechen und Schüler:innen im Schul- oder Freizeitbereich einen besonderen Ausflug zu ermöglichen.

Das Stück ist für Kinder der zweiten bis zur fünften Klasse empfohlen. Vorgesehen war es ursprünglich für ältere Schüler:innen; die Macher:innen mussten aber nach ersten Testvorführungen feststellen, dass in diesem Alter das Vorwissen zum Thema Klimakrise bereits so groß ist, dass der Blick aus den Fenstern der Raumstation nur noch wenig Überraschendes offenbart. Ein Hoffnungsschimmer – nicht nur für unseren Planeten, sondern sicherlich auch für den besorgten Außerirdischen L.A.I.K.