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Auditive Angebote der Bayerischen Staatsoper

„Das ist der fetteste Schinken auf der Speisekarte“ – so beschreiben die beiden Podcasterinnen Kathi Roeb und Linda Becker die Operninszenierung „Lohengrin“ im Spielplan der Bayerischen Staatsoper. Zumindest ist das ihr erster Gedanke, den womöglich auch einige Zuschauer:innen teilen, denn die Stücke von Richard Wagner sind nicht unbedingt als „leichte Kost“ bekannt: Die meisten verbinden mit ihnen opulente Heldengeschichten und komplexe Musikstücke.

Diesen ersten Eindruck lassen die beiden Podcasterinnen allerdings so nicht stehen. In ihrem Podcast „How to Oper“ besprechen sie interessante Aspekte aus der jeweiligen Handlung der Oper und nehmen ihre Zuhörer:innen mit hinter die Kulissen. Der Podcast ist Teil eines auditiven Angebots der Staatsoper, das mehrere Produkte umfasst. Er ist für Opernneulinge und junges Publikum gemacht und soll diese an das Angebot der Bayerischen Staatsoper heranführen. Wer sich mit zentralen Aspekten aus den einzelnen Opern weitergehend beschäftigen möchte, kann in den Podcast „Hand aufs Hirn“ reinhören. Zudem gibt es das „Audiofeature“, das bei der inhaltlichen Vorbereitung auf Premieren unterstützt.

Fakten

Fakten zum Projekt

Projektteam

Bayerische Staatsoper in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk

Förderung

„How to Oper“ und das „Audiofeature“ sind gefördert durch den „Global Partner BMW“.

Zielgruppe

Von Opernneulingen und jungen Operngänger:innen bis hin zu gelegentlichen Zuschauer:innen und kulturinteressierten (noch) Nicht-Besucher:innen

Kunstsparte

Musik

Projektzeitraum

fortlaufend

Weitere Veröffentlichungen

Veröffentlichung auf den gängigen Podcast-Plattformen

Kontakt

Christopher Warmuth
Christopher.warmuth@staatsoper.de

Teilhabe am Entstehungsprozess der Oper ermöglichen

Digitale Angebote sind nicht erst seit der Corona-Pandemie ein fester Bestandteil der Arbeit an der Bayerischen Staatsoper. Sie werden von Beginn an im Entstehungsprozess der Opernproduktionen mitgedacht. Ein Medienmanager ist am Haus dafür verantwortlich, dass an einem bestimmten Probentag das Videomaterial und die Audioaufnahmen für die Podcasts und Videobeiträge der Social-Media-Kanäle entstehen. Beteiligte aus den Produktionen kommen darin zu Wort und äußern sich etwa zu den konzeptionellen Ideen hinter der jeweiligen Produktion. Daraus entwickelt das Team aus Dramaturgie und externer Redaktion unter anderem auch das Videoformat „Observations“, das sich auf künstlerisch-ästhetische Weise der jeweiligen Opernproduktion nähert.

Das Publikum der Staatsoper erhält auf diese Weise einen intensiven Einblick in die Entstehungsprozesse der Oper und kann manche Kuriosität darin entdecken. Entscheidend für die Qualität und für die positive Rezeption solcher digitalen Produkte durch das Publikum und (zukünftige) Operninteressierte ist eine journalistische Expertise. Zum Teil hat die Staatsoper diese im eigenen Team, arbeitet jedoch auch mit externen Redaktionen zusammen, etwa vom Bayerischen Rundfunk.

Diversifizierung des Publikums und Stärkung gesellschaftlicher Relevanz

Um ein möglichst großes Publikum in all seinen unterschiedlichen Interessen und Hörgewohnheiten ansprechen zu können, gibt es nicht einen Podcast für alle, sondern mehrere unterschiedliche Formate mit jeweils eigenen Konzepten. Mit diesem zielgruppenorientierten Fokus möchte das Team der Staatsoper zu einer Diversifizierung ihres Publikum beitragen, mehr junge Menschen erreichen und diese als regelmäßige Zuschauer:innen der Oper gewinnen.

„Wir möchten die Kunstform Oper stärken und den gesellschaftlichen Diskurs über die Auseinandersetzung mit den Stücken sowie den Inszenierungen anregen“, so der Dramaturg Christopher Warmuth, der selbst Gastgeber und Moderator des Podcasts „Hand aufs Hirn“ ist. In dem Format spricht Warmuth mit einem sachkundigen und oft auch prominenten Gast über die in der Oper verhandelten, gesellschaftlich relevanten Themen – zum Beispiel in der Folge zur Oper „Krieg und Frieden“ mit Katja Gloger, ehemaliger Korrespondentin in Moskau, über die Hintergründe zum Krieg in der Ukraine.

So verfolgt die Staatsoper mit der Podcast-Reihe keine klassische Publikumsbindung. Vielmehr entsteht ein Brückenschlag zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, eine Einladung zum Diskurs, der die gesellschaftspolitische Relevanz der Oper beleuchtet und sie über die Grenzen des Hauses hinaus wirken lässt.