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KuBi Demo - Kulturelle Bildung als Praxis der Demokratiebildung

Wie kann eine kulturelle Bildung aussehen, die – ohne ihren ästhetischen Anspruch aufzugeben – eine politisch bildende Wirkung entfaltet? Und wie kann die Praxis kultureller Bildung selbst politischer werden? Bei diesen Fragen setzt das Projekt „KuBiDemo. Kulturelle Bildung als Praxis der Demokratiebildung“ an: Bis Ende des Jahres 2025 wird an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel gemeinsam mit profilierten Expert:innen aus der Wissenschaft, mit Künstler:innen und Personen aus der kulturellen und politischen Bildung interdisziplinär erforscht, wie künstlerische Ausdrucksformen genutzt werden können, um gesellschaftliche Teilhabe, die Fähigkeit zur Reflexion und selbstbestimmtes Urteilen und Handeln zu stärken.

Das Projekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, zielt darauf ab, das politisch-bildnerische Potential kultureller Bildung in den Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Literatur und Architektur am Beispiel der Gedenkstättenarbeit zu entwickeln.

Vier Sparten, vier Expert:innen-Labore

Dazu hat die Bundesakademie im Jahr 2024 zu vier Laboren eingeladen, um gemeinsam mit den Expert:innen zu reflektieren, was ihre jeweilige künstlerische, vermittelnde oder wissenschaftliche Arbeit politisch macht. Anhand von Kurzvorträgen, Interviews und der künstlerischen Kreation von Objekten und Performances entstand eine immer dichter werdende Beschreibung ihrer künstlerischen, kulturellen oder bildnerischen Praxis. Dahinter stand ein methodisches Verfahren, welches die Ebenen der diskursiven Beschreibung, der narrativen Erzählung und der kreativen Gestaltung unterschied und in sich wiederholenden Schleifen abwechselte.

So konnte die Bedeutung von Themen wie etwa Machtstrukturen, die Ausübung von Kritik, der Umgang mit Konflikten oder auch das Schaffen von Vertrauen mittels verschiedener ästhetischer Praktiken in den vier Sparten herausgearbeitet werden. Näheres zu den Ergebnissen der Expert:innen-Labore folgt im Laufe des Jahres 2025 auf MAKURA.

Muster herausarbeiten – praxisnah bleiben

Als Ergebnis des Projekts ist eine wissenschaftlich erarbeitete Sammlung von Vermittlungsmodellen in den vier Sparten geplant. Die Modelle stehen dabei exemplarisch für ein breites Repertoire an Methoden. Die Sammlung führt Themen und Voraussetzungen zur Umsetzung künstlerischer Demokratiebildung aus und ordnet sie im Diskurs der kulturellen Bildung ein.

Inspirieren, herausfordern und anregen – das ist das Motto: Nicht starre Methoden oder Best-Practice-Beispiele werden entwickelt, sondern vielmehr erprobte Muster, die Kulturvermittler:innen als Anregung für eigene ästhetisch-vermittelnde Formate zur Verfügung stehen.

Diese Sammlung bildet den zentralen Baustein des Projekts und wird als kostenfrei zugänglicher Katalog veröffentlicht, der die entwickelten Methoden und Vermittlungsmodelle dokumentiert und zur Anwendung einlädt. Auf diesen können alle Interessierten voraussichtlich ab 2026 online zugreifen.

Auch entwickelt die Bundesakademie auf Basis der vier Expert:innen-Labore eine Qualifizierungsreihe, die im Jahr 2025 mit Teilnehmenden aus den vier Kunst- und Kultursparten in einem ersten Durchlauf erprobt wird. Der Pilotkurs dient dabei nicht nur der Vermittlung bewährter Verfahren aus den Laboren, sondern auch der kritischen Reflexion des Katalogs: Welche Methoden funktionieren besonders gut? Wo gibt es Anpassungsbedarf? Wie können Akteur:innen und Multiplikator:innen in der kulturellen Bildung die Methoden und Verfahren als Werkzeuge in ihre eigene Arbeit einbinden?

So soll es weitergehen

Zum Abschluss des ersten Durchlaufs der Qualifizierungsreihe plant das Projektteam der Bundesakademie eine Tagung und daran anknüpfend einen Qualifizierungskurs, in dem sich alle Interessierten zum Thema „Kulturelle Bildung als Praxis der Demokratiebildung“ weiterbilden lassen können.

Fakten
Projektteam

Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Kyra Börnemeier & Dr. Katja Drews (Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel), Prof. Dr. Marc Partetzke und Dr. Anja Schade (Stiftung Universität Hildesheim)

Weitere Akteur:innen

Labor Bildende Kunst: Lisa Haucke, Dr. Susanne Bosch, Julia Hagenberg und Dr. Sabine Fett
Labor Architektur/ Gedenkstättenarbeit: Dr. Urte Evert, Dr. Kawthar El-Qasem, Prof. Dr. Ing. Birgit Franz, Martina Staats
Labor Literatur: Prof. Dr. Irina Gradinari, Jonas Metzer, Christa Morgenrath, Kathrin Lange
Labor Darstellende Kunst: Marianne Cornil, Leyla Ercan, Elisa Moser, René*e Reith

Förderungen

Das an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel stattfindende Projekt „KuBiDemo“ wird zu 100% durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Projektzeitraum

2023 - 2025

Zielgruppe

Praxisakteur:innen und Multiplikator:innen der kulturellen Bildung

Veröffentlichungen des Projekts

Instagram:       @bundesakademie
LinkedIn:         Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel

Ansprechpersonen


Dr. Katja Drews
Projektreferentin
Tel: 05331 89617-33
Mobil: 0176 - 60378809
e-Mail: katja.drews@bundesakademie.de

Kyra Börnemeier
Projektreferentin
Tel: 05331 89617-34
Mobil:0155 66463778
e-Mail: kyra.boernemeier@bundesakademie.de

Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel
Postfach 1140
38281 Wolfenbüttel