Von KI-Labor bis Mutmonster: Methoden für digital gestützte kulturelle Bildung

Die „Servicestelle für digitale kulturelle Bildung“ ist ein Projekt, das von der Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen wurde. Es hat zum Ziel, digitale kulturelle Bildungsangebote zu fördern und lokal tätige Akteur:innen in Sachsen-Anhalt durch eine bessere Vernetzung zu unterstützen. Fachkräften aus dem Bildungs- und Kulturbereich steht eine Mediathek an erprobten Methoden für die digital gestützte kulturelle Bildung zur freien Nutzung zur Verfügung. Die Konzepte lassen sich nach Alter, Personenanzahl, Zeitumfang und den räumlichen Gegebenheiten (analog, digital, hybrid) filtern.  

Teilhabe ermöglichen

Die Motivation hinter diesem Projekt ist klar: Es soll sichergestellt werden, dass Kinder und Jugendliche selbstbestimmt an Kunst und Kultur teilnehmen können. Dabei hat die Digitalisierung einen erheblichen Einfluss: Sie verändert unseren Alltag, unsere Kommunikation, unsere Gewohnheiten, die Art zu arbeiten und zu lernen.

Eine große Stärke der Digitalisierung ist es, dass sie Menschen neue Zugänge erschließen lässt. Digitale Tools können besonders gut an der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen ansetzen und ermöglichen ein selbstbestimmtes Experimentieren und ein hierarchiearmes Zusammenarbeiten. Auch physische Barrieren können durch digitale Mittel verringert werden. Ortsunabhängige Formate bergen darüber hinaus das große Potenzial, Heranwachsende im ländlichen Raum oder länderübergreifend zu erreichen.

Digitale Kulturelle Bildung nutzt diese Möglichkeiten, damit Menschen aller Altersgruppen sinnliche Erfahrungen mit Kunst und Kultur machen können.

Ziele und Arbeitsweisen

Ziel ist es daher, digitale Medien in die kulturelle Bildung zu integrieren, um so Teilhabe, Empowerment und digitale Mündigkeit zu fördern. Junge Menschen sollen in ihren Bedürfnissen erkannt und respektiert werden. In diesem Sinne begleitet und unterstützt die Servicestelle digitale kulturelle Bildung Akteur:innen der kulturellen Bildung dabei, passende Angebote zu entwickeln.

Dies geschieht auf kreative, kritische und konstruktive Weise sowie mit einem genauen Blick für die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Folgende Fragen stellen sich dabei: Wie können analoge Formate sinnvoll um digitale Aspekte ergänzt werden? Welche neuen Methoden und Tools haben sich als geeignet erwiesen, um mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten? Wo sind Kooperationen zwischen Einrichtungen aus Kultur, Bildung und digitalen Medien möglich und nötig? Wo sollen digitale Formate nicht oder zunächst nur behutsam eingesetzt werden? In diese Überlegungen werden bei der Servicestelle für digitale kulturelle Bildung stets Multiplikator:innen, Kulturpädagog:innen, Vereine, Verbände, kommunale Einrichtungen und andere Interessierte einbezogen.

Eine Mediathek bietet Fachkräften praktische Anleitungen

Die praxisnahen Methoden, die hierbei entstehen, werden mit Kindern und Jugendlichen erprobt, didaktisch aufbereitet und als PDF kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf der Webseite der Servicestelle entsteht so eine Methodensammlung in Form einer Mediathek. Zu finden ist diese unter: https://methoden.lkj-lsa.de. Die Methoden können zudem nach Alter, Gruppengröße und Zeitumfang gefiltert werden.

Die Servicestelle für digitale kulturelle Bildung ist außerdem Treffpunkt und Anlaufstelle für alle, die im Bereich der digitalen Kulturellen Bildung tätig sind – oder tätig werden wollen. Das Angebot umfasst nicht nur die Erprobung neuer Methoden, sondern auch die Vernetzung und Fortbildung von Akteur:innen: Die Servicestelleermöglicht den Austausch der Beteiligten miteinander, veranstaltet Netzwerktreffen und bietet Fortbildungen zu Themen der digitalen Kulturellen Bildung durch Expert:innen an.